ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 40

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O
RIGI
NAL
Einsame Rigi
Die Spitzenfrequenzen auf der Rigi lassen
sich sehen. Vor allem dann, wenn im Mit-
telland die Nebelsuppe bis auf 1200 Meter
hinauf überkocht und darüber das kitschige
Blau winkt, lassen sich Sonnenhungrige zu
Tausenden auf dieses monumentale Pult-
dach hoch über dem Zuger- und Vierwald-
stättersee hinaufhieven, belagern die Res-
taurantplattformen und ergiessen sich auf
die wohlbekannten Rigi-Panoramawege.
Alaska auf der Rigi
Was die Winterwandergäste oft nicht wis-
sen: Die Rigi hört nicht auf, wo die festge-
tretenen Pfade enden. Nicht einmal auf
dem Rigi Kulm hört die Rigi auf – dort, wo
steil die Flühe nach Norden gegen den Zu-
gersee hin abstürzen. Denn da gibt es den
aussichtsreichen Trail, der vorbei an der
Alp Chäserenholz (da gibt’s auch im Winter
ein feines Fondue) ins offene Gelände beim
Schwändi führt. Varianten-Skifahrer wis-
sen, dass man hier bei guter Schneelage
eine Pulverabfahrt bis hinunter zur Station
Fruttli geniessen kann – und wer schnell
genug unterwegs ist, dem reicht es gerade
aufs nächste Bähnli, das von Goldau der
Rigi entgegentuckert, um sich wieder zum
Rigi Kulm hinaufbringen zu lassen. Aber
gerade bei Neuschneefall und unter der
Woche kann man diesen Schneerücken
auch spurlos antreffen. Dann watet man
mit den Schneeschuhen wie im tiefsten
Alaska zwischen dick verschneiten Tannen
Dort, wo auf der winterlichen Rigi die
Bahnanlagen aufhören, eröffnet sich
eine der schönsten Ski- und Schneeschuh-
wanderwelten der Schweiz.
Text & Fotos: David Coulin
Ich bin dann mal weg:
Schneeschuhläufer zwischen Schild und Würzenstock.
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