ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 33

O
RIGI
NAL
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Können die drei Betonstützen weiter be-
nützt werden?
Man könnte diese nach den neuen Normen
verstärken und fit machen. Unsicherheiten,
insbesondere in den Fundamenten, das
Einhalten der neuen Normen und die Ver-
ringerung der Schallemissionen zwingen
uns aber dazu, neue Gitterstützen zu pla-
nen. Wir sind positiv gestimmt, dass die
neuen – optisch weniger dominanten –
Stützen bewilligt werden.
Die Technik ist das eine, aber am meisten
interessiert natürlich Gestaltung, De-
sign und technische Raffinessen der neu-
en Kabinen. Wie sieht der neue Rigi-Ex-
press aus?
Neben der Technik, die auf den neuesten
Stand gebracht wird und für die Gäste nicht
direkt wahrnehmbar ist, wird der Sicherheit
und Effizienz der erneuerten Bahn zentrale
Bedeutung zukommen. Das muss so sein
und ist im Interesse aller auch wichtig und
richtig! Aber auch dem Gästekomfort wird
grosse Beachtung geschenkt. Die Leute sol-
len sich sowohl in der Bahn selber wohl
fühlen wie auch bei der An- und Abreise
mit Gepäck bzw. beim Ein- und Aussteigen.
Wie die Kabinen aussehen werden, können
wir noch nicht sagen. Aber die Planung bei
der CWA in Olten läuft. Und wir haben als
Auftrageber klar gesagt, was wir wollen:
Behaglichkeit, Komfort, Aussicht und so-
weit möglich und finanzierbar technische
Rafinessen. Auch ich selber bin gespannt,
was aus dieser ersten Ideenphase raus-
kommt…
Gibt’s weitere Erlebnisangebote?
Abhängig von der Kapazität, Gestaltung
und gesamtheitlicher Umsetzung der neuen
Kabine, werden bestehende und neue Er-
lebnisangebote überprüft und neue Ange-
bote evaluiert. Auf jeden Fall werden wir
das sehr erfolgreiche «Schwebende Restau-
rant» in neuem Kleid weiterführen.
Wie gross wird die Förderkapazität sein?
Die Förderkapazität bleibt in etwa wie bis-
her, bei maximal 75 Personen pro Fahrt.
Wir legen den Fokus nicht prioritär auf die
Kapazität, sondern auf die Erscheinung,
Qualität und neue Angebote. Die Kapazität
hängt auch ab von den effizienten betriebli-
chen Abläufen vor und nach der Fahrt. Hier
werden wir auf den Stationen Verbesserun-
gen vornehmen, z.B. bezüglich Barrierefrei-
heit, Warteraumkomfort usw.
Mit Garaventa haben wir einen Welt-
konzern im Bahnbau direkt vor der
Haustür. Gibt’s ein regionales Produkt?
Die bestehende Bahn wurde 1968 durch die
Garaventa AG gebaut und hat sich sehr be-
währt. Bereits vor zwei Jahren haben wir
ein Evaluationsverfahren mit verschiede-
nen Seilbahnbauern durchgeführt. Wir
freuen uns sehr, dass auch die neue Bahn
die einheimische Marke GARAVENTA tra-
gen wird.
Die Rigi Bahnen haben bereits frühzei-
tig begonnen mit Informationen, Erklä-
rungen – und der Geldbeschaffung! Wie-
viel wird investiert?
Aus heutiger Sicht investieren wir zwölf
Millionen in die Erneuerung der Bahn. Uns
ist es wichtig, die diversen Interessengrup-
pen schrittweise mit konkreten Informatio-
nen zu versorgen. Diesbezüglich wird im
April 2015 ein Tag der offenen Tür durchge-
führt.
Und wer leistet daran Beiträge?
Da sind wir noch in Verhandlungen. Vorge-
sehen ist ein Finanzierungsmix aus eigenen
Mitteln, Bankkrediten, REV-Darlehen oder
einem à fond perdu-Beitrag und einer Akti-
enkapitalerhöhung. Wir führen Gespräche
mit der Gemeinde Weggis bezüglich einer
Mitfinanzierung.
Die Bahn erschliesst ein Gemeindeteil
von Weggis, zu dem keine Strasse führt.
Wie wird das gewichtet bei den De-
ckungsbeiträgen?
Wir gehen davon aus, dass bei der Mitfinan-
zierung aus dem Bereich der öffentlichen
Hand unter dem Thema «Strassenersatz»
Beiträge möglich sind. Im Weiteren werden
wir für den Betrieb teilweise abgegolten im
Rahmen der Finanzierung des öffentlichen
Verkehrs. Das wird sich im Rahmen der
heutigen Leistungsverträge bewegen.
Zudem erfüllt die Bahn gemeinwirt-
schaftliche Leistungen wie Schüler- und
Arbeitertransporte in den Morgen- und
Abendstunden?
Ja, wie bereits erwähnt werden wir für
Fahrten ausserhalb des Tourismusfensters
vom Kanton und der Gemeinde Weggis an-
teilsmässig abgegolten im Rahmen der Ge-
setzgebung des öffentlichen Verkehrs. Die
Sie freuen sich mit dem ganzen Luftseilbahn-Team auf die neue Bahn: von links Gery Pfyl, Leiter Seil-
bahnen, Tobias Epp, Lernender Seilbahnmechatroniker, Gery Spiess, Stv. Leiter Seilbahn LWRK.
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