ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 67

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RIGI
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Die Rigi-Gäste werden auf
Händen getragen…
Der internationale Berglauf von Arth nach
Rigi Kulm lockt bereits seit 31 Jahren jähr-
lich mehrere hundert Läuferinnen und
Läufer an die Rigi, welche im Laufschritt
11.3 Kilometer und satte 1380 Meter Hö-
henunterschied überwinden. Ein spezielles
Spektakel, welches an die Anfänge des Rigi
Tourismus um 1800 erinnert, sind die Rigi-
Träger. Traditionellerweise werden am Rigi
Berglauf jedes Jahr einige Sänftenträger
eingesetzt, um den Gästen einen Eindruck
in die Anfänge des Rigi Tourismus zu ver-
mitteln. Nicht allzu hoch und doch gut er-
reichbar, wurde die Rigi bereits im 18. Jahr-
hundert dank der einzigartigen Lage euro-
paweit als Ausflugsziel bekannt. Mit der
ersten Fahrt der Raddampfer 1835 von Lu-
zern über den Vierwaldstättersee, begann
die Hochblüte der Rigi-Träger. Selbst Köni-
gin Viktoria liess sich in einer Sänfte auf
die Rigi tragen. Für die armen Bauern rund
um die Rigi, war dies ein lohnender Neben-
verdienst.
Gott zu Ehren auf der
Hochflue
Alljährlich findet an Maria Himmelfahrt, 15.
August, auf der Rigi Hochflue ein feierlicher
Gottesdienst statt. Wer den höchsten Ger-
sauer Gipfel, 1699 M.ü.M., bezwungen hat
und das einmalige Panorama auf sich wir-
ken lässt, der ist dem Himmel bestimmt ein
Stück näher. Andreas Diederen, Pfarreileiter
in Gersau, fand ebenfalls den Weg und zu-
dem die rechten Worte, um diesem Gottes-
dienst die nötige Würde zu verleihen. 1889
wurde der drittgrösste Gipfel auf der Rigi
zudem mit der Montage einer Leiter verse-
hen und dem trittsicheren Wanderer bietet
sich nach den erfolgten Strapazen eine geni-
ale Rundsicht auf die Alpen und den Vier-
waldstättersee. Seit 1962 steht ein fast sie-
ben Meter hohes Holzkreuz auf dem Gipfel
und von da an fand jeweils am 15. August
der beliebte Gottesdienst statt, welcher mit
der einmaligen Kulisse jeder Kirche und je-
dem Dom weltweit das Wasser reichen
kann.
Renaissance der Kasta-
nienkultur an der Rigi
Die in den vergangenen rund 20 Jahren re-
alisierten Restaurationen von Kastanien-
Selven auf der Alpensüdseite gaben der im
Jahr 2000 in Greppen LU gegründeten IG
Pro Kastanie Zentralschweiz den Anstoss
für ein entsprechendes Umsetzungs-Pro-
jekt in der einstigen Kastanien-Region Zen-
tralschweiz, insbesondere auch an der
Rigi-Süd- und Westflanke. In den Jahren
2008 bis 2012 wurde innerhalb von 14 Kas-
tanien-Hainen (Selven) eine Fläche von gut
16 ha restauriert, wurden rund 300 Edel-
kastanien-Altbäume revitalisiert, über 600
Edelkastanien-Jungbäume angepflanzt so-
wie 60 einzeln stehende und erhaltenswer-
te Altbäume revitalisiert. Bereits ist ein
Fortsetzungs-Projekt mit weiteren 3 bis 5
Hainen auf einer Fläche von 2 bis 3 ha an-
gelaufen.
Panoramaweg: Nun sind
Kunstbauten an der Reihe!
Der Panoramaweg von Rigi Scheidegg/
Burggeist bis Rigi First konnte dank des
guten Wetters im Herbst 2013 grösstenteils
erneuert werden. Nun werden die Brücken
Rothenflue und Schild sowie der Tunnel
Wisstannegg fit gemacht für weitere Jahr-
zehnte. Damit bleibt das ehemalige Bahns-
trasse der Scheidegg-Bahn für grosse und
kleine sowie junge und alte Sommer- und
Wintertouristen attraktiv. Anfangs Juli
2014 erhielt die Projektgruppe unter der
Leitung von Theo Weber, Vorsteher Amt
für Wald- und Naturgefahren des Kantons
Schwyz, feine Post aus Bern vom Bundes-
amt für ASTRA. Das Erneuerungsprojekt,
welches nebst dem Kanton Schwyz auch
durch die UAK, Rigi Scheidegg AG, Rigi
Bahnen AG, die Gemeinden Arth und Vitz-
nau, Bezirk Gersau, Rigi-Scheidegg-Burg-
geist Tourismus, Kurverein Rigi und das
EWS getragen wird, kann durchschnittlich
mit ca. 35 % vom Bund subventioniert wer-
den. Das ist ein wichtiger Beitrag an das
Gesamtprojekt, welches im Umfang von ca.
einer Million Franken Baukosten realisiert
wird. Auf dem Rigi-Panoramaweg gibt es
drei besondere Bauwerke, die auch beson-
ders grossen fachlichen und finanziellen
Aufwand verlangen und nun saniert wer-
den: Brücken Rothenflue und Schild, Tun-
nel Wisstannegg. Bleibt noch die Brücke
Unterstetten: Das Projekt ist in Bearbei-
tung und die Finanzierung wird im Herbst
in Angriff genommen. Die Brücke Unters-
tetten wurde 1874 gebaut für die Adhäsi-
onsbahn Rigi Scheidegg – Rigi Kaltbad. Sie
überquerte eine rund 100 Meter breite Öff-
nung eines Bergkamms. Der rund 5,5 Kilo-
meter lange und ca. 3,5 Meter breite Pano-
ramaweg Scheidegg – First ist ein praktisch
niveaugleicher Weg auf 1‘450 (First) bis
1‘650 (Scheidegg-Burggeist) Meter über
Meer mit einer Längsneigung von nur we-
nigen Prozenten – also im wahrsten Sinne
des Wortes ein Höhenweg. Er ist einer der
meistbegangenen Wanderwege der Zent-
ralschweiz.
ramaweg
Der nächste Rigiberglauf ist am 9. August 2015.
Der Gottesdienst…
…wurde mit Trompetenklängen umrahmt.
1...,57,58,59,60,61,62,63,64,65,66 68,69,70,71,72
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