ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 60

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O
RIGI
NAL
Rigi-Rollen
Ein bunter Strauss vermischter Rigi Geschichten
Das Stübli – wo früher die
Rigiträger warteten
Das Weggiser Stübli steht für Gemütlichkeit
– und zwar seit 1908. Damals, als es ganz in
Holz im damaligen Posthotel Terminus ge-
genüber der Schifflände in Weggis erbaut
wurde. Wäre das Stübli ein paar Jahre frü-
her gegründet worden, so wäre es mit der
Gemütlichkeit wohl noch nicht weit her ge-
wesen. Denn als die Zahnradbahn von Vitz-
nau auf die Rigi noch nicht existierte, glich
die Schifflände in Weggis einem Bienen-
haus. Etliche Weggiser boten ihre Dienste
an, um Hunderte von Touristen auf dem
Weggiser Rigiweg auf die Königin der Berge
zu führen. Oft beklagten sich die Gäste über
das aufdringliche Buhlen der Einheimi-
schen um Kundschaft. Doch ab 1871 änder-
te sich dies: Die neu erbaute Zahnradbahn
auf die Rigi führte die Aussichtshungrigen
nun in viel kürzerer Zeit zu ihrem Ziel, wor-
auf die lukrative Einnahmequelle des Weg-
giser Rigidienstes abrupt versiegte. Auf das
erste Jammern folgte jedoch bald eine
Rückbesinnung auf die Weggiser Ursprün-
ge: den Gemüseanbau und die Landwirt-
schaft. Ein paar Jahre später, im Jahr 1883,
entstand das Posthotel Terminus gegen-
über der Schifflände. Und wie zum Symbol,
dass die hastigen und auch von vielen Ein-
heimischen ungeliebten Zeiten des Weggi-
ser Rigidienstes endgültig vorbei waren,
wurde im florierenden Hotel das Weggiser
Stübli gegründet. Seither lädt es sowohl
Einheimische als auch Gäste zum Genies-
sen, Verweilen – und Dichten ein. So ver-
fasste ein deutscher Poet bereits in den
1910er-Jahren eine Ode an das Weggiser
Stübli, die mit folgenden Zeilen endet:
«Noch einen reicht zum Abschied das
dunkle Liebchen. Mein letzter Trunk, er sei
gereicht dem trauten Weggiser Stübchen.»
Auch wenn anstelle des alten Posthotels
nun das neuere POHO steht – das Weggiser
Stübli ist in den über hundert Jahren seines
Bestehens das gleiche gemütliche, urchige
Stübli geblieben: Eins zu eins wurde es wie-
der errichtet und in den Neubau integriert.
Einst wie heute prangen die Wappen altein-
gesessener Weggiser Familien an den Wän-
den: Sie erzählen gleichzeitig die wichtigs-
ten Ereignisse in der Geschichte des Ortes,
eingebrannt in die Holztäfelungen. Diese
haben dem Stübli den Übernamen «Die go-
tische Gaststube» eingetragen, verliehen
von ihrem Gründer und früheren Posthotel-
Besitzer Andres Zimmermann. Was einst
Rückbesinnung war, ist heute im Weggiser
Stübli Tradition: Gemüse und Kost aus der
Region. Die Menükarte ist reich an verlo-
ckenden, lokalen Köstlichkeiten vom «Her-
testeiner Hacktätschli» bis zu frischem
Fisch aus Schweizer Seen, vom «Fondü» bis
zu «Huusgmachten Glacé»!
«Sagenhafter Bänkliweg»
Rigi Scheidegg-Burggeist
Sagenhaft wie viele Sagen es zum Thema
Rigi gibt. Im Gebiet Scheidegg-Burggeist
kann man sich auf über 20 Bänken gemüt-
lich hinsetzen und in Ruhe verschiedene
Rigi-Sagen lesen, um dann zur nächsten
Bank zu wandern. Der «Sagenhafte Bänkli-
weg» erzählt Sagen rund ums Thema Rigi
und ermöglicht Einblicke in längst vergan-
gene Zeiten. Sagen sind Geschichten, die
immer weiter erzählt werden. Was wirklich
wahr ist und was Legende, lässt sich
schwer beweisen. Sicher ist, dass uns Sa-
gen seit Urzeit in ihren Bann ziehen und
Ansporn zum Nachdenken geben. Interes-
sant ist der «Sagenhafte Bänkliweg» auf
jeden Fall, stehen die Bänke doch an herr-
lichen Aussichtspunkten, mit Blick auf die
geniale Bergwelt und weit ins Tal. Der «Sa-
genhafte Bänkliweg» beginnt bei den
Bergstationen der Luftseilbahnen Kräbel
Rigi Scheidegg und Obergschwend Rigi
Burggeist und kann je nach Lust und Zeit
begangen werden.
Rigi-Delegation am
Aelpler-Wunschkonzert
Auf dem Urnerboden am Aelper-Wunsch-
konzert von Radio DRS1/Musikwelle war
die Rigi mit dem Echo vom Vitznauerstock
(Marcel Küttel, Sohn Alex Küttel, Bruder
Seppi Küttel und Simon Lüthi) und dem
Küssnachter Moderator Beat Tschümperlin
gut vertreten. «Es war einfach wieder
grossartig. Es macht besonders Freude,
wenn man in einer solch urchigen Atmo-
In diesem Rohr stecken die sagenhaften Ge-
schichten…
…die Gross und Klein in Staunen versetzt!
Das Weggiser Stübli im Post Hotel Weggis – Ge-
mütlichkeit und Gastlichkeit seit 1908!
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