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RIGI
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Eselmutter Nora (links) und Tochter Lotta
werden von Monika Schuler, Arth, Annelies
Hess, Oberdorf, und Margret Fassbind, Arth,
für den Aufstieg auf die Rigi mit diversem
Gepäck beladen.
www.cable-line.chBahnhofstrasse 38
6403 Küssnacht
Das OK Rigi Literaturtage: von links Renate Käppeli, Marlène Wirthner, Silvia Götschi, Andreas Iten,
Adrian Hürlimann, Daniel Annen.
Scheidegg-Burggeist
noch
bekannter
wird!». Auch im Hotel-Restaurant Burggeist
gibt es einen Pächterwechsel. Aus mehre-
ren Bewerbungen hat der Verwaltungsrat
Cornelia Blessing und Konrad Felix enga-
giert. Das bergerfahrene Gastgeberpaar
führte ein Berggasthaus im Urnerland und
nimmt ihre Arbeit auf Rigi-Burggeist im
Dezember 2015 auf.
Rigi-Literaturtage - …
rings die Herrlichkeit…
Mythen tun gut, sie wecken Heimatgefühle.
Geschichten wie die vom Rütli, von Tell
oder von der Schlacht bei Morgarten schei-
nen uns zu erklären, woher wir kommen;
was wir sind. Sie helfen so der Selbstfin-
dung. Mythen können uns jedoch immer
wieder auf falsche Fährten locken. Jüngere
literarische Arbeiten übernehmen diese
Mythen darum nicht nur, sondern stellen
sie in Frage, setzen sie in neue Kontexte,
verbinden sie mit neuen Diskussionen. Die
letzten Jahrzehnte der schweizerischen
Literaturgeschichte zeigen viele Facetten
unseres Umgangs mit dem Mythos, mit un-
seren Selbstfindungsprozessen. Solchen Fa-
cetten begegneten die Gäste auf der Rigi an
den 6. Rigi-Literaturtagen. «Die Königin der
Berge hat selber etwas Mythisches und
schenkte uns dazu wiederum ein wunder-
bares Ambiente. Das Zusammenspiel land-
schaftlicher Herrlichkeit und schriftstelleri-
schem Wort war wiederum grossartig», zo-
gen Susanne Zurmühle, Präsidentin IG Rigi
Literaturtage, und Daniel Annen, Präsident
des Innerschweizer Schriftstellerverbandes
ISSV eine erfreuliche Bilanz. Früher waren
Johann Wolfgang Goethe, Mark Twain,
Gottfried Keller, aber auch Komponisten
wie Felix Mendelssohn und viele andere be-
rühmte Gäste hier auf der Rigi – und dieses
Jahr waren es rund zwei Dutzend Autoren,
die sich die Ehre gaben, u.a. Thomas Hürli-
mann, Peter von Matt, Erwin Koch, Theres
Roth-Hunkeler sowie die Jungautorin Rahel
Hefti und die Preisträger des ISSV-Wett-
bewerbs «Kindheit in der Innerschweiz»,
u.a. Peter Weingartner, Franziska Greising
und Romano Cuonz.
www.rigi-literaturtage.chKüssnacht 1815 – auf den
Spuren der Rigiträger
Ob Arth, Gersau, Weggis, Vitznau oder
Küssnacht – die Rigiträgerei war eine wich-
tige Erbwerbsquelle für die einheimische
Bevölkerung. Die starken Männer trugen im
18. und 19. Jahrhundert wohlhabende Leute
in Sänften für sechs Franken auf die Rigi.
1870 wurde die Vitznau-Rigi-Bahn als erste
Zahnradbahn der Welt gebaut – und das
war das Ende für die Rigi-Trägerei. Zum Ju-
biläum 200 Jahre Tourismus in der Zentral-
schweiz erinnerte Küssnacht nochmals
«Anno 1815». Initiant war Beat Strickler,
der mit seinem OK-Team nochmals an die
Zeit von damals erinnerte. Säumer, Pferde,
Marktleben, Strassenkünstler, Gäste in his-
torischen Gewändern, vergessene Schwyzer
Speisen usw. prägten für einmal das Küss-
nachter Dorfleben. Beat Strickler: «Es war
ein eindrücklicher Samstag, der an die da-
malige Zeit erinnerte. Gemeinsam haben
wir alte Werte neu erlebt!»