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RIGI
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sammengefasst aussagt, welche Angebote
für welche Zielgruppen wo am Berg er-
bracht werden. Der Masterplan umfasst die
ganze Rigi, vom Urmiberg bis zur Seeboden-
alp, die ganze Nord – und Südseite, also alle
Stationen und Betriebe, die an und auf der
Rigi gemeinsam zum positiven Gesamter-
lebnis unseres Gastes beitragen. Der Mas-
terplan wird so zu einem langfristigen Pla-
nungsinstrument, welches allen Partnern
am Berg ermöglicht, gesamtheitliche Ange-
bote und Aktivitäten zum Wohle des Gastes
und somit der ganzen Destination Rigi zu
entwickeln.
Auf der Rigi sind einige Restaurants oder
Hotels zu kaufen. Engagiert sich die RIGI
BAHNEN AG unter dem Aspekt der neuen
strategischen Ausrichtung künftig auch
im Gastronomiegeschäft?
Überall dort, wo wir Gäste aussteigen las-
sen, sollte ein den Wünschen entsprechen-
des Angebot vorhanden sein. Da, wo Part-
ner am Berg dieses Bedürfnis abdecken, ha-
ben wir keine eigenen Aktivitäten geplant.
Wo Lücken sind, prüfen wir die entspre-
chenden Möglichkeiten und sind auch be-
reit, nebst dem Bahnhöfli auf Rigi Staffel
uns selber zu engagieren. Es laufen ver-
schiedene Gespräche, sicher ist heute
schon, dass die Rigi Bahnen AG auf Herbst
2016 das bestehende Rigi Pic auf Rigi Kulm
nach Ablauf der Pacht wieder selber betrei-
ben wird. So haben wir die Möglichkeiten,
das Angebot den zum Teil veränderten Be-
dürfnissen anzupassen und aus einer Hand
anzubieten. Weitere Projekte werden, wenn
immer sich eine sinnvolle Chance ergibt, ge-
prüft und allenfalls umgesetzt.
Von aussen bemerkt man, dass sich auf
der Rigi merklich mehr internationale
Gäste, insbesondere aus Asien, bewegen.
Was waren die Gründe, dass die Rigibah-
nen internationale Märkte erschlossen
haben?
Bis vor kurzem war die Wetterabhängigkeit
eine der kritischen Herausforderungen am
und auf der Rigi – für alle Partner, ob Bahn
oder Gastronomie. Oder etwas vereinfacht
gesagt: Schönes Wetter, gute Zahlen,
schlechtes Wetter, schlechte Zahlen. Dies
galt es zu ändern mit verschiedenen Mass-
nahmen: Einführung der Generalabonne-
ment-Akzeptanz sowie mit mehr Events und
Erlebnisangeboten. Wichtig ist aber die ver-
mehrte Bearbeitung des internationalen
Marktes, der deutlich weniger wetteremp-
findlich ist. Die Gäste buchen frühzeitig und
kommen auch, wenn die Sonne mal nicht
strahlt oder noch lieber, wenn einfach
Schnee liegt. Das ermöglicht es uns, die
Schwankungen etwas auszugleichen. Aktu-
ell haben wir etwa 70 bis 75 % Gäste aus der
Schweiz und 25 bis 30 % Gäste aus dem
Ausland. Wir streben längerfristig an, ein
Verhältnis von ca. 2/3 Schweizer Gästen
und 1/3 ausländische Gästen zu haben.
Bahnstationen liegen meistens an zent-
raler Lage. In Vitznau haben Sie erfolg-
reich die Überbauungen SeeSicht & Sun-
set abgeschlossen. Planen Sie an anderen
Orten ähnliche Projekte? Beispielsweise
in Weggis oder Goldau?
Es ist Aufgabe von Verwaltungsrat und Ge-
schäftsleitung, langfristig die optimalsten
Voraussetzungen für einen erfolgreichen
Betrieb der Bahnen zu schaffen. Das bein-
haltet auch den Umgang mit den vorhande-
nen Landparzellen. Eine grosse Parkingflä-
che an bester Lage zu haben, ist eigentlich
eine Verschwendung. Ideal ist ein Doppel-
nutzung: unten Parking und oben Raum für
Gewerbe oder Wohnungen. Wir sind mit
verschiedenen Kreisen aus Behörden und
Politik im Gespräch. Es wird sich zeigen, mit
welchen Ideen und Projekten wir unsere
Strategie optimal verwirklichen können.
2012 wurde die RigiPlus AG gegründet.
Die RIGI BAHNEN AG ist eine der
Hauptaktionäre. Wieso engagiert die
Bahn sich so für die RigiPlus AG. Die
Bahn könnte doch aufgrund ihrer Grösse
und Ihrer finanziellen Kraft alles alleine
machen?
Wenn wir etwas auf der Rigi verbessern
wollen, dann ist es die Zusammenarbeit al-
ler Partner am Berg. Dafür ist die Rigi Plus
AG eine bestens geeignete Organisation,
und wir arbeiten eng und erfolgreich mit
der Rigi Plus AG und allen darin zusam-
mengeschlossenen Partnerbetrieben zu-
sammen. Der Gast erwartet ein stimmiges,
Karl Bucher vor der Stein-Enthüllung. Der
Rigi-Nagelfluhstein wurde bereits im Septem-
ber 2014 auf dem 3‘099 m hohen Emei Shan
eingeweiht.
Frequenzen Bergbahnen 2010 – 2014
Die Rigi Bahnen und die Luftseilbahnen Burggeist,
Scheidegg und Seebodenalp verzeichneten 1.44 Mio
Frequenzen, was einer Zunahme von 5,15 % gegen-
über der Vorjahresperiode entspricht. Trotz den nieder-
schlagsintensiven Sommermonaten Juli und August
erzielten die Luftseilbahn Küssnacht – Seebodenalp
und die Rigi Bahnen ein Spitzenresultat resp. ein Rekord-
jahr. Während die Zahlen der Luftseilbahn Kräbel – Rigi
Scheidegg in etwa dem Vorjahr entsprachen, büsste
die Luftseilbahn Gersau/ Gschwänd – Rigi Burggeist
unter anderem aufgrund der schlechten Schneelage im
Februar und über die Weihnachtstage an Frequenzen ein.