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RIGI
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Alphorntreffen, Rigi-Dixie, Literaturtage,
Muttertagskonzert, Musiktage, Rigi-Trä-
gerlauf, Schwingfest – die Rigi ist eine
grosse Festhütte?
Christian Haueter: In der Tat bietet die Rigi
praktisch an jedem Wochenende von Juni
bis September ein Erlebnisangebot: Sei es
nun eine Dampf- oder Sonnenaufgangs-
fahrt, musikalische Unterhaltung von
Volks- zu Jazz- über Kammermusik, geführ-
te Wanderungen, Sportanlässe, Spiel und
Spass wie an der Rigi Kaltbad-Chilbi und
vieles mehr. Als Festhütte in dem Sinne
würde ich die Rigi trotzdem nicht bezeich-
nen. Alle Anlässe ergänzen sich gut und
passen zur Rigi: Das Schwing- und Älpler-
fest, das jährlich tausende von Zuschauern
auf die Rigi lockt, so oder so. Das Dixie-
und Swingweekend ist ein fester Bestand-
teil auf dem Berg geworden und auch die
Rigi Literaturtage mit ihrer sechsten Aus-
gabe im September 2015 hat sich etabliert.
In den letzten Jahren sind weitere kleinere
aber qualitativ hochstehende Anlässe ent-
standen, die ein unterschiedliches Publi-
kum ansprechen. Das Muttertagskonzert
im Eventzelt auf Rigi Staffel bietet beispiels-
weise Schlagermusik mit international be-
kannten Musikern oder auch an den Rigi
Musiktage, welche im Sommer 2015 zum
zweiten Male durchgeführt werden konn-
ten, wird auf höchstem Niveau musiziert.
Der jüngste Anlass, das Lounge Kino, ver-
wandelte letzten März das Eventzelt in das
wohl grösste Wohnzimmer der Schweiz und
zog zwar nicht ausschliesslich aber mehr-
heitlich ein jüngeres Publikum an. Man
sieht, die Rigi bietet Anlässe für fast alle
Präferenzen, jedoch keiner dieser Events
schlägt die ganz lauten und zum Berg un-
passenden Töne an.
Die RigiPlus AG wird in die Masterpla-
nung miteinbezogen. Sind Sie zufrieden
mit dem bisherigen Resultaten?
Christian Haueter: Im Rahmen des Strate-
gieprozesses 2015 - 2019 der RIGI BAHNEN
AG wurde die RigiPlus AG eingeladen, bei
gewissen Schlüsselprojekten mitzuwirken.
Dieser integrative Ansatz schätzten wir
sehr. Die Erstellung des Masterplans ist ei-
nes dieser Schlüsselprojekte – ein kostspie-
liges Unterfangen, das mehrheitlich von der
RIGI BAHNEN AG getragen wird. Für die
Rigi Bahnen ist es jedoch wichtig, dass mit
dem Masterplan nicht nur eine Stossrich-
tung für die Bahn definiert wird, sondern
dass der ganze Berg mit seiner Weitläufig-
keit in diesem Strategiepapier integriert
wird. Dies zeigt auf, dass der «RigiPlus-Ge-
danke» von der Bahn vorbildlich vorgelebt
wird und verdeutlicht die Wichtigkeit einer
gemeinsamen Entwicklungsbasis. Nur
wenn wir alle gemeinsam zusammenarbei-
ten, können wir im Markt Erfolg haben. Für
die Erstellung des Masterplans wurde die
Firma Quant aus Flims aus einem Wettbe-
werbsverfahren ausgewählt. Für mich per-
sönlich überzeugend ist diese Agentur, weil
sie die Bedürfnisse des Berges sehr rasch
und vollständig erfasst haben und grossen
Respekt vor der einmaligen Natur und der
Geschichte des Berges zeigen. Das heisst, es
soll nicht darum gehen, den Berg von oben
bis unten umzukrempeln, sondern verbor-
genes Potential mit klugen Inszenierungen
zu wecken, neue Angebot zu schaffen und
die Marke «Rigi« weiterzuentwickeln. Ein
Kernteam mit Verantwortlichen von ver-
schiedenen Unternehmen vom Berg und
Quant kümmern sich aktuell um die Erar-
beitung des Masterplans. Begleitet wird der
Respekt vor Natur
und Geschichte
Christian Haueter, Geschäftsleiter der
RigiPlus AG: verborgenes Potential mit
klugen Inszenierungen wecken
Text: Josef Odermatt, Foto: RigiPlus
Christian Haueter: «Für die Rigi Bahnen ist
es jedoch wichtig, dass mit dem Masterplan
nicht nur eine Stossrichtung für die Bahn
definiert wird, sondern dass der ganze Berg
mit seiner Weitläufigkeit in diesem Strategie-
papier integriert wird.»