ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 28

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O
RIGI
NAL
Wird etwas organisiert, braucht’s eine Ko-
ordination, verlangt jemand eine Taxifahrt
oder muss ein Problem gelöst werden –
meist ist Elisabeth Schärer zur Stelle. Sie ist
seit 1994 mit der Rigi eng verbunden und
wohnt seit 2007 auf dem Berg. Sie ist seit
2008 Präsidentin der Interessengemein-
schaft Rigi. Trotz der zeitweisen Hektik ist
für Elisabeth Schärer klar: «Die Rigi ist für
mich ein Ort der Kraft und Ruhe. Ich liebe
die Königin der Berge. Diese fantastische
Weitsicht – zum Beispiel auf dem Känzeli -
lässt mich immer wieder erahnen, dass es
etwas Grösseres gibt – und das gibt mir oft
einen gelassenen Umgang mit heiklen Situ-
ationen und mit Problemen.»
Die Rigi hat viele Enttäuschungen er-
lebt.
Es stimmt! Hochtrabende Pläne wurden ge-
schmiedet, mondäne Projekte erstellt – und
wieder verworfen. Es wurden viele Hoff-
nungen geweckt – und jäh begraben. Vieles
ist anders gekommen, als erhofft. Enttäu-
schungen entstehen, wenn wir uns etwas
erhoffen und dies nicht eintrifft. Manchmal
sehen wir nur unsere persönlichen Wün-
sche und Ziele und wollen nicht wahrha-
ben, dass äussere Umstände oder überge-
ordnete Interessen dagegen sprechen. Es
gilt das Sprichwort: «Wende dein Gesicht
der Sonne zu, dann fallen die Schatten hin-
ter dich». In diesem Sinn freuen wir uns
nun am Fortschritt, der realisiert ist: Vieles
läuft sehr gut und zahlreiche neue Gäste
besuchen unsere Rigi.
Die wohl grösste und bedeutendste In-
vestitionsphase steht vor dem Ab-
schluss. Was bedeutet das für Sie?
Das Dorfzentrum hat sich gewaltig verän-
dert. Das neue Mineralbad & Spa mit seiner
sakralen Welt von Mario Botta wird rege
benutzt, der neue Rigi-Dorfladen hat sich
etabliert, der Dorfplatz wird bei schönem
Wetter von vielen Passanten geschätzt, es
werden Feste gefeiert, Musik erklingt, der
neue Bahnhof ist im Bau, der Weg in die
Scheidegg ist saniert und ausgebaut, das
Wohnhaus Bellevue ist bezugsbereit und
vieles mehr. Ich bin dankbar für den Um-
bruch in eine neue Zukunft. Endlich ist der
Abschluss der achtjährigen Bautätigkeiten
absehbar. Ich frage mich manchmal, wie es
damals unsere Vorfahren im 19. Jahrhun-
dert gemacht haben, als die grossen Hotels
auf der Rigi gebaut wurden. Sie hatten Visi-
onen, haben sich auf Neues eingelassen
und führten die Rigi in eine belebte Zeite-
poche. Ich wünsche, dass wir gemeinsam
weitere Ziele verwirklichen können, nicht
stehen bleiben, ohne Baulärm die Rigi ge-
niessen können und gemeinsam Feste und
Anlässe feiern können. Der Lärm war not-
wendig, aber das Markenzeichen der Rigi ist
die Ruhe!
Welches sind die Hauptziele der IG RIGI?
Die IG RIGI feiert 2015 ihre 70. Generalver-
sammlung. In den Jahren 1944/45 wurde
die Vereinigung der Rigi Chaletbesitzer –
VRC – gegründet und im Jahr 2001 zur Inte-
ressengemeinschaft Rigi – IG RIGI – umbe-
nannt. Das Hauptziel war schon bei der
Gründung, die gemeinsamen Interessen der
«Der Lärm war nötig –
nun kommt die Ruhe!»
Elisabeth Schärer ist Präsidentin des «Quar-
tiervereins Rigi Kaltbad» – und freut sich auf
den Abschluss der Bauarbeiten
Text: Josef Odermatt, Fotos: Antoinette Schmid
Elisabeth Schärer vor dem Rigi-Dorfladen mit der Ladenchefin Petra Godfroid.
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