ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 24

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O
RIGI
NAL
Spurensuche
auf der Seebodenalp
Die Seebodenalp ist als Naherholungsge-
biet weit herum bekannt. Dass sich hier
zahlreiche Zeugen der letzten Eiszeit befin-
den und der Reussgletscher vor gut 20 000
Jahren deutliche Spuren hinterlassen hat,
wissen jedoch nur Wenige. Mit der neuen
Gletscherspur werden die Besucher auf die
Besonderheiten der Landschaft aufmerk-
sam gemacht. Gleichzeitig wird die Natur-
und Kulturlandschaft Seebodenalp dem
Wanderer auf verständliche und sympathi-
sche Art näher gebracht. Die Gletscherspur
wurde am 26. September 2014 feierlich er-
öffnet.
Wer kennt sie nicht, die Sonnenterrasse an
der Rigi mit ihrem prächtigen Panorama?
Neu wird hier mit der «Gletscherspur» viel
Wissenswertes über die Entstehung dieses
Plateaus und über die heutige Kulturland-
schaft vermittelt, ja mit der «Pfaffenkellne-
rin» sogar Sagenhaftes im wahrsten Sinne
des Wortes. Der Felsaufbau der Rigi zeugt
von den früheren immensen Geschiebeab-
lagerungen durch die Alpenflüsse. Im Zuge
der Alpenfaltung wurden diese Schichten
übereinander und über die Decken des Mit-
tellandes geschoben, zu Bergen aufgetürmt
und angehoben. Während des Maximums
der letzten Eiszeit war die Rigi vom Reuss-
gletscher umflossen. Er transportierte von
Urner Bergen grosse Mengen Gesteins- und
Felsmaterial in Richtung Luzern und Zug.
Spannende Erkundungstour
Wussten Sie, dass vor rund 24‘000 Jahren
über Küssnacht eine bis zu 1‘000 Meter
mächtige Eisdecke lag? Der Reussgletscher
für die Entstehung der Seebodenalp verant-
wortlich ist? Die Findlinge nicht von Men-
schenhand in die Landschaft gesetzt wur-
den? Ein Zusammenhang zwischen der
Seebodenalp und dem Gletschergarten in
Luzern besteht? Die Korporation Berg &
Seeboden sich in den letzten sechs Jahren
intensiv für verschiedene landschaftliche
Aufwertungsmassnahmen auf der Seebo-
denalp eingesetzt hat? Der Schutzwald der
Korporation nicht nur Hänge stabilisiert,
das Anbrechen von Lawinen verhindert
und Siedlungen und Verkehrswege vor her-
abstürzenden Steinen und Blöcken schützt,
sondern auch den Wasserhaushalt regu-
liert? 60% des Wasserverbrauchs des Be-
Die Gletscherspur zeigt auf, wie das Plateau
vor über 20’000 Jahren entstanden ist
Text: Theo Weber, Fotos: Ernst Immoos
Der bekannte ETH-Professor Albert Heim setzte
sich persönlich für den Erhalt des grössten
Granitfindlings auf der Seebodenalp ein.
Im Rahmen des landschaftlichen Aufwertungs-
projektes der Korporation Berg & Seeboden
wurden ein See und ein Weiher ausgehoben,
eine Baumallee angelegt sowie zahlreiche
Sträucher und Bäume gepflanzt.
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