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RIGI
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der Rigi – in Weggis – war Alois Schilliger,
besser bekannt als «Heirassa», wohnhaft.
Er komponierte den Titel «Goldau – Rigi
Kulm», besonders bekannt aber ist von
ihm die «Rigi-Ländlermesse», die auch auf
einem Tonträger aus dem Jahre 1984 zu
hören ist und auf der Alois Schilliger sel-
ber mitspielt. Er starb 2004 im Alter von
80 Jahren; daraus entstand kurze Zeit spä-
ter das bekannte Heirassa-Festival in Weg-
gis.
Akkordeonist Walter Grob war zusammen
mit Alois Schilliger einer der Mitgründer
der legendären Kapelle Heirassa, und auch
ihm hatte es die Rigi angetan, gibt es doch
auch von ihm «Im Edelwyss uf em Rigi»
oder den Ländler «Rigi hell». Den gleichen
Titel wählten auch der Ausserschwyzer
Hugo Bigi und Akkordeonist René Wicky
für ihre Kompositionen. Jost Ribary sen.,
Komponist der legendären «Steiner Chilbi»
– immer noch der populärste Titel in der
Schweizer Volksmusik – wurde als Künst-
ler auf der Klarinette ebenfalls von der Rigi
inspiriert: Seine Kompositionen tragen die
Titel «Uf de Rigi», «Am Rigischwinget»,
«Gruss vom Rigi», «Rigibuebe», «Rigi-
blick». Jost Ribary sen., aus Oberägeri
starb 1971 im Alter von 61 Jahren. Musiker
und Komponist Jost Ribary, der Dritte, aus
Oberägeri ist eines der Mitglieder der
Werkkommission bei der SUISA: «Es ist
wichtig, dass wir Musikschaffenden die
Rechte der Komponisten, Textautoren und
Musikverleger verwalten können.»
Auch junge Komponisten
entdeckten die Rigi
Aber auch zahlreiche aktive Volksmu-
sik-Grössen widmeten verschiedene ihrer
Titel der Königin der Berge. So der 67jähri-
ge Thury Horath aus Goldau mit «Rigi
Geist», dem Marsch «Arth-Rigi-Bahn-
fahrt», «Rigi Sonne», «Zwischen Rigi und
Rossberg», «Hundert Jahre Rigi Kulm re-
tour». Von Pius Ruhstaller aus Gersau (Ka-
pelle Echo vom Gätterli) stammen «Pulver-
schnee uf Rigi Scheidegg», «Abschied vom
Rigi Burggeist» und «Sunntig uf dr Ri-
gi-Scheidegg», von Dani Häusler aus
Schwyz «Rigi Hochflue», vom Zuger Röbi
Odermatt «Rigi Stimmig», von Fritz Dün-
ner (lange Zeit in Rothenthurm und jetzt
in Mallorca wohnhaft) «Rigi-Stubete», von
Marcel Küttel («Echo vom Vitznauerstock»)
von den Hinterbergen der Marsch «Köni-
gin der Berge» und von Franz Hess aus
Küssnacht a.R. «Am schöne Rigiberg».
«Vo Luzärn uf Wäggis zue»
Schon seit langem Kult-Charakter hat das
Rigilied «Vo Luzärn uf Wäggis zue», das
Alfred Leonz Gassmann 1908 nach dem
Text von Johann Lüthi (Oberbuchsiten SO)
komponierte. A.L.Gassmann wurde am 31.
Dezember 1876 in Buchs bei Dagmersellen
(LU) geboren. Er war in Weggis Primarleh-
rer und Organist und der erste Dirigent des
Jodlerklubs und ist hier auch Ehrenbürger.
Seinen Lebensabend verbrachte A.L.Gass-
mann im «Schweizerheim» und später in
der «Walpurga» in Vitznau, wo er 1962 ver-
starb. Bei der reformierten Kirche wurde
zu seinem Gedenken ein Brunnen errich-
tet. Irene Keller, Gemeindeammann in
Vitznau, ist eine Enkelin von Alfred Leonz
Gassmann.
Nicht nur Dichter, Schriftsteller
und Maler…
André Bürgi von der Bürgi-Infra-Grill und
Küchenmaschinen AG in Goldau hat sich
eine Kartei über Ländlerkompositionen
von und über die Rigi und die Gemeinde
Arth zugelegt. Sie umfasst über 100 Titel,
denn Andy Bürgi sagt: «Seit jeher hat die
Rigi bekannte Dichter, Schriftsteller und
Maler zu verschiedenen Werken inspiriert.
Selten wird in den verschiedenen Schrif-
ten erwähnt, dass es auch eine Vielzahl
von Ländlermusik-Kompositionen über
den Rigiberg gibt». Auf die Rigi-Titel ist er
gekommen durch ein Buch von Ernst Roth
über Kasi Geisser. Im Anhang des Buches
mit dem Werkverzeichnis kommen einige
Titel mit dem Namen Rigi vor.
Jodel und Alphorn
Natürlich wurde die Rigi auch in Jodellie-
dern und Alphornweisen verewigt. Sehr
bekannt sind das «Rigisennenlied» und
5. Rigibahn-Direktor Peter Pfenniger mit Radiomoderator Beat Tschümperlin. 6. Willis Wyberkapelle mit Willi Valotti. 7. Rigi-Kenner Beat Diener aus Arth im
Gespräch mit Beat Tschümperlin. 8. Ländlerhess mit Franz Hess (rechts), der als Küssnachter auch Rigi-Titel komponiert hat.