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O

RIGI

NAL

Hart am Wind:

die Rigi auf Siegesfahrt.

Der fliegende Holländer...

Auch auf den Weltmeeren ist die Rigi un-

terwegs! Er war unser Held in Weggis und

Vitznau, dieser ausgeflippte Holländer na-

mens Huub Verton. Mit seinen langen,

krausen, schwarzen Haaren und einem

breiten Lächeln im Gesicht stand er in den

späten 90-er Jahren jeden Abend hinter

der Bar im Treff Hotel Flora in Vitznau

oder im Weggiser Poco Loco. Wo er war,

da war Party. Wenn jemand ein «Herrgött-

li» bestellte, zapfte er eine 3dl-Stange,

nahm selber einen grossen Schluck aus

dem Glas und stellte es dem Gast hin mit

der Entschuldigung: «Sorry, wir haben kei-

ne Herrgöttli-Gläser!» Eine weitere Spezia-

lität von Huub: Er montierte zwei grosse

Uhren. Auf einer entfernte er den Stunden-

und auf der anderen den Minutenzeiger.

So wusste man nie wirklich, wie spät es

war, und das war auch egal. Wenn er frei

hatte, hielt ihn nichts mehr im Tal. Er

schnallte sich den grossen Rucksack mit

seinem Gleitschirm um, nahm den nächs-

ten Zug bis Rigi Staffelhöhe und flog schon

bald seine Bahnen über dem Vierwaldstät-

tersee – frei wie ein Vogel! Er liebte die

Schweiz, unsere Region, die Menschen

und vor allem die Rigi.

Vor einiger Zeit besuchte ich Huub im hol-

ländischen Yerseke, einem schmucken

kleinen Ort im Bezirk Zeeland, wo die Be-

völkerung hauptsächlich vom Muschel-

fang lebt. Huub wohnte in einem Haus di-

rekt hinter dem Deich, arbeitete als Last-

wagenfahrer und führte ein beschauliches

Leben. Nur manchmal, wenn ihn die

Sehnsucht nach der Rigi packte, ergriff er

den Gleitschirm und startete vom 30 Me-

ter hohen Deich herunter, um bei auflandi-

gem Wind einige Zeit in der Luft zu ver-

bringen und von den Alpen zu träumen.

… tauft sein Schiff nach seinem

und unserem Hausberg

Selten haben wir uns geschrieben, und ge-

sehen haben wir uns seit dieser Zeit gar

nicht mehr. Doch neulich erhielt ich eine

E-Mail von Huub mit dem Betreff:

«Der

fliegende Holländer» und einigen Bil-

dern im Anhang: «Hoi Pfnueli, ich habe

2011 ein altes Boot für 800 Euro ge-

kauft. Innerhalb von zwei Jahren habe

Zwei Millionen Rigi-Kilometer auf

dem Vierwaldstättersee – und mehrere

Siegerpokale auf dem Meer

Text: Markus Wolfisberg, Fotos: Huub Verton, SGV und Auto AG Schwyz

Das Rigi ist eines der 16 Motorschiffe der

SGV. Dazu kommen die fünf Salondampfer: Uri

(Baujahr 1901, 800 Plätze), Unterwalden (1902

/ 700), Schiller (1906 / 900), Gallia (1913 / 900)

und das Flaggschiff Stadt Luzern (1928 / 1‘200).

Die Auto AG Schwyz transportiert pro Jahr ca.

5,7 Millionen Passagiere.