ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 10

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O
RIGI
NAL
Rigi-Wächter Koni –
ein Urgestein tritt kürzer!
Koni Strassmann, was ist eigentlich ein
Rigi-Wächter?
Ich sage meinen Leuten jeweils: Einen Ri-
gi-Wächter erkennt man daran, dass er
stets einen Plastiksack auf sich trägt. War-
um? Damit er den achtlos weggeworfenen
Abfall auf den Wanderwegen, entlang den
Wiesen und Weiden und in den Wäldern
auflesen kann. Ein Rigi-Wächter - die Hälf-
te davon sind übrigens Wächter
innen
- hat
im Auftrag der Kantone Schwyz und Lu-
zern auf der Rigi die Aufsicht über die Ein-
haltung der Naturschutz-Gesetze. Die
Wächterinnen und Wächter melden um-
weltrelevante Vorgänge dem Wachtchef
und geben bei Bedarf den Rigi-Gästen ent-
sprechende Informationen und Ermah-
nungen.
Welches sind «umweltrelevante Vorgän-
ge»?
Gut, entstanden ist Rigi-Wacht ja ur-
sprünglich zum Schutz unserer vielfältigen
Blumenwelt, damals war Blumenpflücken
noch grosse Mode. Unser Leitspruch
heisst: Ihr dürft die Rigi-Blumen nicht
pflücken und könnt trotzdem Tausende
mit nach Hause nehmen, nämlich im Foto-
apparat, die welken nicht. In diesem Sinne
sprechen wir die Gäste an, wenn es nötig
ist. Im Weiteren geht es neben den Pflan-
zen auch um Beobachtungen bezüglich
Gewässerschutz, Bewirtschaftung, Bauten,
Verkehr, Wege, Tiere, usw. kurz: alles was
auf unsere Umwelt, besser gesagt Mitwelt,
einen Einfluss hat.
Wie wird man Rigi-Wächter?
Meist geht die «Rekrutierung» via einen
aktiven Wächter. Man kommt ins Ge-
spräch, meldet sich bei mir, und ich gebe
dem Kandidaten die entsprechenden Un-
terlagen. Es gibt dann auch einen amtli-
chen Ausweis, verbunden mit dem Auf-
trag, mir nach den Rigi-Besuchen eine
Meldekarte, einen so genannten «Wacht-
Rapport», zu schicken. Je nach der Anzahl
Rapporte bekommen die Rigi-Wächter
eine kleine Entschädigung.
Wie viele aktive Wächterinnen und
Wächter zählen zu Ihrer Truppe? Und:
Haben Sie genug?
Wir sind 45 Frauen und Männer, und ja,
das genügt. Natürlich sind wir eher ältere
Sein Motto in all den Jahren: «Was man
kennt, das schätzt man – und was man
schätzt, das schützt man auch!»
Text & Foto: Bruno Weingartner
Zur Person
Koni Strassmann
geb. 11. September 1932
verheiratet, vier Kinder
Zahnarzt in Küssnacht 1963 bis 1999
Seit 1988 Mitglied der Vereinigung
Pro Rigi
Seit 1988 Rigi-Wächter
Seit März 1994 Betreuer des
Blumenpfades, Exkursionsleiter,
Chef der Rigi-Wächter
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