ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 12

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O
RIGI
NAL
Stichwort «Biodiversität – Vielfalt des
Lebens»: Sehen Sie diese auf der Rigi in
Gefahr?
Es wird im Zusammenhang mit der Klima-
veränderung bestimmt Verschiebungen im
Pflanzenbestand geben, einige verschwin-
den, andere kommen. Das habe ich beim
Erstellen des Blumenpfades immer wieder
feststellen müssen. Auch hat der saure Re-
gen unbestritten Einfluss auf den Lebens-
raum aller Pflanzen. Die Vielfalt der Bioto-
pe ist gross, muss erhalten bleiben, sie ist
entscheidend.
Kehren wir von den Pflanzen wieder zu-
rück zu den Menschen: Formulieren Sie
bitte Ihre Wünsche an die Rigi-Gäste?
Da gibt es einen grossen Wunsch: Wer Blu-
men kennt, den lachen überall Bekannte
an. Haltet die Augen offen, erkennt den
Reichtum der Rigi-Natur! Das war und ist
immer ein Anliegen von uns Rigi-Wäch-
tern. Wenn man diesen Reichtum kennt,
ist die Natur auf der Rigi nicht in Gefahr.
Denn: Was man kennt, das schätzt man –
und was man schätzt, das schützt man
auch!
Gibt es einen Wunsch für die Rigi, für
die Positionierung des Berges, sei dies
als Naherholungsgebiet für Einheimi-
sche oder als Destination im internatio-
nalen Tourismusmarkt?
Ich wünsche der Rigi ganz einfach, dass
das gegenwärtige Gleichgewicht von Kul-
tur und Natur erhalten bleibt. Denn das ist
das Faszinierende an diesem Berg: Sein
Reiz sind die vielen Gegensätze, einmal
mild, dann wild, abweisend – einladend,
gemütlich – mühsam, einsam – betrieb-
sam.
Das könnte ein Motto für die Rigi sein.
Haben Sie persönlich ein Lebensmotto?
«Kämpfen und dienen!» Kämpfen heisst
für mich, ich diskutiere oft gegen den Zeit-
geist; und dienen bedeutet, dass ich versu-
che, immer gute Dienste leisten zu kön-
nen. Dienen kommt vor Verdienen. Ich
kann aber auch in zwanzig Sprachen
«Danke» sagen. Und: Wer gratis arbeitet,
wird nie arbeitslos!
Die Vereinigung Pro Rigi
Die Pro Rigi wurde 1967 gegründet, um
die Schwyzer- und Luzerner-Schutzbe-
mühungen im Rigigebiet zu koordinieren.
Am Anfang stand der Pflanzenschutz. Die
Erhaltung der naturnahen Landschaft ist
heute das umfassende Ziel des Vereins.
Das erfordert Beobachtung aller umwelt-
relevanten Vorgänge, von der Düngung
bis zum Hochbau, vom Zustand der Wege
bis zu Deponien.
Von den gegen 600 Mitgliedern aus der
ganzen Schweiz verpflichten sich etwa
10% als Rigi-Wächter. Von ihren Wacht-
gängen rapportieren sie besondere Vor-
kommnisse. Jährlich kommen um die 250
Rapportkarten zusammen. An eigenen
Veranstaltungen werden sie für ihre Auf-
gabe instruiert und motiviert. Pro Rigi
setzt sich ein für eine nachhaltige Ent-
wicklung des Rigigebietes und möchte
die Beziehungen der Ortsansässigen und
der Gäste zu Natur und Landschaft ver-
tiefen. Zu den Haupttätigkeiten zählen die
Rigiwacht, naturkundliche Exkursionen,
der Blumenpfad sowie das Ausarbeiten
von Stellungnahmen und Verfassen von
allfälligen Einsprachen bei geplanten Bau-
und Erschliessungsvorhaben.
Über 200 Blumenarten!
Eine der vielen Aufgabe der Vereini-
gung Pro Rigi ist die Organisation und
den Unterhalt des Blumenpfads, der
von Rigi Kaltbad via Chänzeli nach
Staffel führt – und auch über den Fel-
senweg ab First. Während der Blüte-
zeit sind auf diesen attraktiven, aus-
sichtsreichen Pfaden die Blumen mit
Schildern beschriftet. Seit 2011 bietet
Pro Rigi einen Flyer zum Blumenpfad
an mit 67 Blumenbildern und deren
Namen. Alle Fotos sind vom grossen
Rigi-Freund Peter Baumann. Der Flyer
kann bei den Stationen der Rigibah-
nen, bei der Tourist Info Kaltbad bezo-
gen werden. Im Verlauf der Saison
können über 200 Arten gesehen und
kennengelernt werden von A wie Arni-
ka bis W wie Wundklee.
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