ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 7

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RIGI
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vergesslichen Schubert C-Dur Quintett
vereinte. Einen Tag später wurde von der
künstlerischen Leiterin Diemut Poppen
die 1. Bachsuite in G-Dur in der bildschö-
nen Felsenkapelle meisterhaft interpre-
tiert – für uns einer der Höhepunkte der
Musiktage. Den Abschluss der Konzertrei-
he bildete ein Streichquintett von Wolf-
gang Amadeus Mozart, vom Merel-Quar-
tett mit Diemut Poppen an der ersten
Bratsche erfrischend musiziert – wir wa-
ren begeistert, und ich bin sicher, alle an-
deren Zuhörerinnen und Zuhörer in der
vollbesetzten Kapelle auch. Nach der Zer-
rissenheit und Leidenschaft der Musik von
Schubert und Brahms, der Geradlinigkeit
und Transparenz der Suiten von Bach, der
Abgeklärtheit der Klänge von Arvo Pärt
wurde das Publikum nun mit ungeahnter
Wärme und Reinheit der Klänge eines Mo-
zartstreichquintetts, wie mit einem Segen,
zurück in die Welt entlassen, gestärkt und
bereichert von einem Musikerlebnis, das
seinesgleichen sucht.
Wir waren froh, nach diesen wunderbaren
Musikerlebnissen nicht gleich wieder in
die Großstadt zurückkehren zu müssen,
freuten uns auf ein bisschen Ruhe, um das
Erlebte nachklingen zu lassen und auf den
Pfaden von Johannes Brahms zur Rigi
Scheidegg zu wandern. Wie positiv wur-
den wir in diesen Tagen abermals von der
Rigi überrascht! Auf diesem Berg, in die-
ser Stille, findet jeder Mensch neue Kräfte.
Vögel, das Rauschen der Bäume im Wind
und das Läuten der Kuhglocken, das sind
die einzigen Klänge. Das Panorama ist in
jeder Himmelsrichtung einzigartig und
lädt zu stundenlangem Schauen ein. Be-
sonders für uns, die wir in und um Berlin
zwar auch Weite und Wasser haben, aber
keine Berge, waren die unzähligen Ausbli-
cke auf schneebedeckte Gipfel, weite Ebe-
nen oder auf den glitzernden Vierwald-
stättersee während unseren vielen Wan-
derungen wieder und wieder ein Genuss.
Und apropos Genuss: Wir waren auf’s Po-
sitivste überrascht von der Gastronomie!
Unser Hotel, die Bergsonne, bot exquisite
Sterneküche und auch das Hotel Edel-
weiss, bemüht um regionale und biolo-
gisch angebaute Produkte, wusste uns zu
gefallen. Darüber hinaus luden zahlreiche
weitere Restaurants, Gasthöfe und Berg-
hütten zum Verweilen und Genießen auf
Schweizer Art ein. Sogar der einzige
Schlechtwettertag mit Kälte, Wind und
heftigem Gewitter wurde zum Erlebnis: In
dem von Mario Botta beeindruckend ge-
stalteten Thermalbad beim Hotel Rigi
Kaltbad konnten wir in heilendem Quell-
wasser stundenlang entspannen, schwim-
men, saunieren – es blieben keine Wün-
sche offen. Nach einer Woche auf der Rigi
fuhren wir, in jeder Hinsicht gestärkt, in
unseren Alltag zurück. Unser Entschluss
steht fest: Im nächsten Juli geht es weder
auf die Seychellen, noch nach Südfrank-
reich, Neuseeland oder New York. Wir
werden wieder auf die Rigi fahren! Und
wir freuen uns jetzt schon auf die nächste
Ausgabe der Rigi-Musiktage!
Ihre Galerie am Vierwaldstättersee
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