ORIGINAL Nr. 3 - September 2014 - page 14

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O
RIGI
NAL
«Nutzen wir das riesige
Potential der Rigi-Region»
«Ich habe in einer deutschen Fachzeit-
schrift vom neuen Rigi-Gin gelesen, bitte
geben Sie mir je eine Flasche der vier Ge-
schmacksrichtungen», sagt die Frau aus
München, zahlt, packt ein und verab-
schiedet sich freundlich, aber in Eile: «In
etwas mehr als einer Stunde beginnt das
Sinfoniekonzert West-Eastern Divan Or-
chestra mit Solist Daniel Barenboim.» Da-
mit ist der Beweis erbracht: Sowohl das
Lucerne Festival wie auch der Haldihof
sind Wirtschaftsfaktoren und beste Bot-
schafter für die Zentralschweiz! Obwohl
das neue bio-zertifizierte Gin-Produkt erst
einige Wochen produziert wird, werden
Bruno und Rebekka Muff überrannt von
Anfragen und Bestellungen. «Gin, ja, das
tönt etwas exotisch,» sagt Bruno Muff,
«aber eigentlich ist es ein ganz natürli-
ches, ehrliches und regionales Getränk.
Die Rigi gibt viele der notwendigen Roh-
stoffe her und wir veredeln sie. Vor einem
Jahr machten wir Testbrände mit Kräu-
tern wie Wacholder, Koriander, Melisse,
Hagebutte, Kirschen, Holunderblüten so-
wie mit Blütenpflanzen wie Lavendel, Mä-
desüss und Kamille.»
250 Produkte, davon 30 Destillate
Die Rigi Dry Gin Linie umfasst zwei Ge-
schmacksrichtungen: den herben und er-
digen Herbarum Gin und den blumigen
und luftigen Florales Gin. Und die Produk-
te kommen an! Bruno Muff: «Die Kunden
schätzen diese regionale Innovation. So-
viel mir bekannt ist, gibt es nur im Zürcher
Oberland und im Bündnerland lokalen
Gin. Und: Die Rigi ist eine gute Marke für
unsere Produkte!» Wenige sind das nicht:
Seit fünf Jahren sind Bruno und Rebekka
Muff auf dem Haldihof aktiv – und in der
Zwischenzeit sind über 250 ökologisch
hochwertige Produkte entstanden, darun-
ter rund 30 Destillate. Die Rohstoffe von
der Rigi stammen zu einem Teil aus der ei-
genen Produktion, aber zum Grossteil von
Bauern der Region. Die Muff’s konnten ein
feines Netzwerk von Lieferanten aufbauen,
die nach ökologischen Grundsätzen arbei-
ten. Kamillen, Kirschen, Melisse usw. wer-
den von Betrieben aus Weggis, Vitznau,
Gersau, Küssnacht und weiteren Rigi-Ge-
meinden angeliefert.
«Ich bin auch
Landschaftsgärtner»
Bruno Muff kann den Bauern für die Roh-
stoffe auch faire Preise bezahlen: «Weil wir
auch die Veredelung der Rohstoffe und die
Vermarktung der Produkte selber machen,
bleibt die gesamte Wertschöpfungskette
bei uns. Und da lohnt es sich auch, gute
Preise für gute Rohstoffe zu bezahlen.»
Man setzte auf Regionalität, weil’s eine ge-
samtheitliche Betrachtungs- und Hand-
lungsweise in unserer reichstrukturierten
Kulturlandschaft ist – auch bei der Kund-
schaft. Bruno Muff: «Ob Getreide, Milch
oder Obst: für Rohstoffe auf Bio-Basis ist
ein Markt da, während bei der konventio-
nellen Anbauweise oft ein Überangebot
vorhanden ist. Unsere Region hat ein riesi-
ges Potential. Nutzen wir es!» Obwohl das
Wort oftmals negativ ausgelegt wird, stehe
er dazu, dass er auch Landschaftsgärtner
sei.
Ob Kräuter wie Wacholder, Melisse und Hagebutte oder Blütenpflanzen
wie Lavendel und Kamille – im Haldihof werden Dutzende von Rigi-Roh-
stoffen veredelt!
Text und Fotos: Josef Odermatt
Das neueste Produkt: Rigi Dry Gin.
Früher war Steinfels-Seife die beste,
heute ist es die Rigi-Seife
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