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O

RIGI

NAL

41

Das ultimative Wanderbuch

für alle Freunde der Rigi

40 der schönsten Spazier- und

Wanderrouten rund um und über die Rigi

Wissenswertes über Geologie,

Pflanzen, Wald und Wild, Alpwirtschaft

und Geschichte

David Coulin

Wanderbuch Rigi

mit Fotos und Karten

ISBN: 978-3-03800-859-0

29.95 CHF

Erhältlich in allen Buchhandlungen,

vielen Geschäften rund um die Rigi

oder direkt beim AT Verlag:

versand@at-verlag.ch www.at-verlag.ch

Neu

erschienen

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ERLAG

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offiziellen Befragung massiv beeinflusst

hatten. Vor Gericht hatte der Zeuge aus-

gesagt, dass er Dubs an seinen nervösen

Zuckungen im Gesicht erkannt habe.

Doch dann stellte sich heraus, dass ihm

einer der Polizisten diese Zuckungen so-

gar vorgemacht hatte. Auch die Fragen

der Polizisten waren durchwegs sugge-

stiv: Der Zeuge sagte, was man von ihm

hören wollte.

Schliesslich startete der Gerichtspräsi-

dent ein Experiment: Um Erinnerung und

Personengedächtnis des Zeugen zu prü-

fen, liess er nacheinander mehrere Perso-

nen in den Gerichtssaal kommen. Als Ers-

ter trat der Polizist auf, der ihn befragt

und ihm die Zuckungen vorgezeigt hatte.

Der Zeuge: «Ich habe ihn mit Wissen noch

nie gesehen, sicher nicht». Dafür meinte

er, in einem Zivilpolizisten mit einer ge-

wissen Ähnlichkeit mit Dubs, den Ange-

klagten zu erkennen. Der Theatercoup

war gelungen: Die Zweifel an den Aussa-

gen des Zeugen begannen zu wachsen.

Schliesslich wurden auch noch die seltsa-

men Aussagen des Mediums, das unter

anderem den Hotelwächter beschuldigt

hatte, als absurd entlarvt. Zudem gab es

weitere Ungereimtheiten: Die Versiche-

rungen, die natürlich sehr interessiert da-

ran waren, Dubs als Täter hinzustellen,

gerieten auch bald in ein schiefes Licht.

Einer ihrer Experten war nämlich bei den

offiziellen Untersuchungen der Schwyzer

Behörden immer beteiligt. Er soll Dubs

sogar tätlich angegriffen haben. Das stim-

me nicht, sagte der Experte dem Gericht.

Er habe ihm lediglich «auf die Schulter

geklopft».

Dubs wurde schliesslich von der Anklage

wegen Anstiftung zu vorsätzlicher Brand-

stiftung freigesprochen. Hängen blieb al-

lerdings der Vorwurf, jemanden zu einer

falschen Aussage angestiftet zu haben.

Die fünf Monate Gefängnis, die dafür fäl-

lig wurden, hatte Dubs allerdings schon

mit der Untersuchungshaft abgesessen.

Weil der Garagist die bei der Auktion ver-

einbarte Summe nicht zahlte, wurde der

Zuschlag aufgehoben. Die Versicherungen

aber zahlten dem Konkursamt die stolze

Summe von 423‘866 Franken. Die «trauri-

ge Brandruine» prägte noch jahrelang das

Bild auf Rigi-First. Steine des ehemaligen

Hotels wurden auch zum Bau von be-

nachbarten Ferienhäuser verwendet.

Jahre- und jahrzehntelang hatte das Hotel

First zuvor allerdings zu den besten Häu-

sern auf der Rigi gehört. Der Bau der ers-

ten Bergbahn Europas hatte 1871 der Rigi

einen unglaublichen Zuwachs an Gästen

gebracht. Viele konnten gar nicht mehr in

den Hotelbetten untergebracht werden,

sondern mussten sich mit einem Platz im

Gang oder dem Zimmer eines Angestell-

ten bescheiden. Diese Situation wollte

1873 eine neue Firma mit dem Namen

«Regina Montium» auf einen Schlag ver-

bessern und sich gleichzeitig zur Allein-

herrscherin auf dem Berg aufschwingen.

Sie kaufte die Kulm- und Scheideggho-

tels, baute die Bahn zwischen Kaltbad

und Scheidegg und begann, das Hotel

First zu errichten, ein Haus, das ähnlich

hohe Bedürfnisse befriedigen sollte wie

die besten Häuser im Kaltbad und auf

dem Kulm. Es wurde ein Luxushotel mit

220 Betten auf 3 Etagen und allem Kom-

fort, den man damals verlangen konnte.

Doch schon wenige Jahre später war das

Konsortium, das sich einfach übernom-

men hatte, konkurs. Das 1875 vollendete

Hotel First wurde schon ein Jahr später

versteigert. 1879 wurde ein bekannter

Schweizer Hotelier zum neuen Pächter:

Anton Bon, zu dessen Hotelimperium

auch das Silvretta House in St. Moritz

sowie Vitznauerhof und Parkhotel in

Vitznau gehörten. 1887 konnte Bon das

Hotel First kaufen und führte es zu neuer

Blüte. Doch der Erste Weltkrieg setzte

auch diesem Betrieb massiv zu. Die Fami-

lie Bon zog sich in den zwanziger Jahren

zurück. Die Nachfolgegesellschaft ging

1932 konkurs.

Diese rauchenden Trümmer waren das Einzige,

was von der früheren Pracht übrig blieb.