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RIGI
NAL
Felchlin. Ja, so muss es gewesen sein: Run-
de Tische im Salon, Kronleuchter, Spiegel,
schwere Tischtücher. Dazu denkt man sich
Abendkleider und den Mief nach teuren
französischen Parfums. Heute sind es vor
allem Gruppen, die sich hier einmieten –
warum nicht mal einen Retro-Geburtstag
im Hotel Felchlin? Die übrigen Gäste las-
sen sich im kleinen Gartenrestaurant nie-
der, trinken und essen etwas kleines – be-
vor der Weg zum Kulm hinauf in Angriff
genommen wird.
Dort betritt man das Hotel Rigi Kulm, das
weniger als halb so hoch etwa dort steht,
wo vorher der Westflügel des Grand Hotel
Schreiber in den Himmel ragte. Nochmals
zur Erinnerung: Im August 1908 bevölker-
ten so viele Gäste die Gipfelhotels, dass al-
lein der Hotelier Schreiber 1980 Kilo Pou-
let, 14 100 Weggli, 141 kg Zwieback, 5760
Eier, 4500 Liter Bier, 37 Rindszungen und
274 Kg Frischfisch bestellen musste. Man
tritt also ein – und trifft auf eine Türfalle,
die nicht aus diesem Jahrhundert sein
kann. Da sind sie also, die Spuren des Pa-
lais Schreiber, in Form von antiken Spie-
geln, einem ausgestellten Teeservice – ein
Geschenk des treuen Hausgastes Ludwig II
–, in Form auch von Sandsteintreppen und
Eckquadern und Parkettböden einzelner
Gästezimmern. Es lohnt sich, hier eine
Nacht zu verbringen, am Abend in die Stil-
le hineinzuhorchen, sich den Betrieb von
einst vorzustellen und am andern Morgen
das zu machen, wofür abertausende von
Menschen vor hundertfünfzig Jahren lange
und beschwerliche Reisen unternahmen –
den Sonnenaufgang auf dem Rigigipfel zu
erleben.
■
Das Wichtigste in Kürze
Etappe 1
Zugang:
Mit SBB nach Arth-Goldau, mit
Rigi Bahnen nach Kräbel.
Höhendifferenz:
550 m
Schwierigkeit:
T1 – T2
Zeit:
2 Std.
Etappe 2
Höhendifferenz:
450 m (Aufstieg),
50 m (Abstieg)
Schwierigkeit:
T2
Zeit:
2 ½ Std.
Das neue Wanderbuch Rigi ist da!
Das Rigi-Gebiet ist durchzogen von ei-
nem weitverzweigten Netz von 120 Kilo-
metern offiziellen und auch unbezeich-
neten Wander- und Bergwanderwegen in
allen Schwierigkeitsgraden – vom barrie-
refreien Spazierweg bis zur exponierten
Kraxelei. Alle diese Routen bieten immer
neue Aus- und Einblicke: Nicht nur was
die Aussicht betrifft, sondern auch in Be-
zug auf die spannende Geologie, den
Pflanzenreichtum, Wald und Wild, die Alp-
und Bergwirtschaft und vor allem die be-
wegte Geschichte dieses Berges.
Im «Wanderbuch Rigi» sind vierzig der
schönsten Spazier-, Wander- und Alpin-
wanderrouten mit rund zwei Dutzend Va-
rianten rund um und über die Rigi zusam-
mengefasst. Alle Routenbeschreibungen
haben zudem einen thematischen Fokus.
Das Buch ist also mehr als ein Wander-
führer – es ist ein Werk, das kaleidoskop-
artig die Rigi ausleuchtet und Ihnen um-
fassend näher bringt. Ergänzt werden die
informativen Kurztexte durch eindrückli-
che Bilder, einen ausführlichen Serviceteil
und einen Kartenausschnitt, auf dem
auch die interessantesten Punkte einge-
zeichnet sind. Dies macht das Buch zu ei-
nem idealen Begleiter für alle, die die Rigi
neu oder anders kennen lernen wollen.
Das Buch im Mittelformat ist im Fach-
handel oder bei den Rigi-Partnern für
CHF 29.–
erhältlich.
Einblick in die Barockkapelle Maria zum Schnee
Votivtafeln bezeugen in der Kapelle Maria zum
Schnee den Beistand Mariä
Der Wanderweg nach Klösterli lädt zum medita-
tiven Wandeln ein.