Nr.1 Juni 2012 - page 65

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RIGI
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terli auf den Kulm steigen mussten. Danach aber wurde
der Strom der «Sonnenanbeter» immer breiter, die Hotel-
betten wurden zahlreicher und komfortabler – bis schliess-
lich 600 Personen auf dem höchsten Rigi-Gipfel übernach-
ten konnten. Der Gang zum Sonnenaufgang war in den
Hotels von Anfang an institutionalisiert – und konnte an-
gesichts der grossen Zahl der Besucherinnen und Besucher
auch schon einmal zum Chaos führen, wie es Friedrich
Hackländer 1892 in seiner «Rigi-Fahrt» beschrieb: «Laute
Stimmen rufen nach dem Kellner, nach dem Stubenmäd-
chen, nach ihren Stiefeln, ihren Hosen, ihren Röcken.
Wenn man nun auf den Gang hinaustrat, um sich der all-
gemeinen Flut anzuschliessen, da schaute es mitunter
recht komisch aus: Da waren Unglückliche genug, die in
Unterhosen und Strümpfen auf den Hausknecht warteten;
aber hier bekümmert sich keiner um den andern, der
Mann verlässt die Frau, der Bruder die Schwester und ent-
eilt, um zur rechten Zeit zum Sonnenaufgang zu kommen.»
Mark Twain gibt in seiner satirischen Rigi-Beschreibung
noch einen drauf: Als er die durchfrorenen Touristen sieht,
die in seltsamem Aufzug in der Kälte sitzen und mit Hilfe
ihres Fremdenführers die Namen der Berge zu bestimmen
suchen, urteilt er ziemlich schroff: «Alles in allem einer der
traurigsten Anblicke, die mir je unter die Augen gekom-
men sind.»
Manch ein Autor hat das Chaos beschrieben, das frühmorgens
jeweils auf dem höchsten Rigi-Gipfel herrschte.
Das Chänzeli war von Beginn an ein beliebter Aussichtspunkt –
mit immer neuen architektonischen Aufbauten.
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620 Berggipfel sind zu sehen
Was aber sieht man tatsächlich von der Rigi? Der Informatiker Werner Klauser
wollte es genau wissen und vermass und berechnete für seine Internetseite
«gipfelderschweiz.ch» die schöne Aussicht. Er kam zu folgendem Ergebnis:
Von der Rigi aus sieht man 620 Gipfel, wenn die Sichtweite mindestens 150
Kilometer beträgt. Von diesen sind 463 über 2’000 Meter hoch, 93 über
3’000 Meter und 5 über 4’000 Meter. Sieht man nur noch 50 Kilometer weit,
nimmt die Zahl der Berge, die man beobachten kann, drastisch ab. Es sind
dann noch 419 Gipfel, davon 313 über 2’000 Meter, 45 über 3’000 Meter
und kein einziger mehr über 4’000 Meter. So einfach ist das.
1...,55,56,57,58,59,60,61,62,63,64 66,67,68,69,70,71,72
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