Nr.1 Juni 2012 - page 60

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Zürich und die Rigi – das ist eine enge, meist fruchtbare
Beziehung. Die Zürcher (und eher weniger die Zürcherin-
nen) waren, neben Deutschen und Engländern, die ersten
Besucher des Berges. Es waren Zürcher, die mit ihren Rei-
seführern und Panoramazeichnungen die Bekanntheit der
Rigi weiter förderten. Und es waren Zürcher, die Geld sam-
melten, damit das erste Gasthaus auf Rigi-Kulm vollendet
werden konnte.
Der Uetliberg – eine «Kopie» der Rigi?
Das Fremdenbuch dieses ersten Kulmhauses verzeichnet
akribisch, woher die Gäste kamen: Von 1816 bis 1819 über-
nachteten 2829 Personen auf dem höchsten Rigi-Gipfel,
776 waren Deutsche, 536 Engländer und 76 Franzosen.
Von den 1241 Schweizern kamen 577 aus Zürich. Die Zür-
cher waren der Rigi immer eng verbunden. Nicht ganz zu-
fällig hat der Zürcher Hausberg, der Uetliberg, nicht nur
eine Bahn wie auf die Rigi, zwei Stellen ganz oben hat man
auch, ganz wie beim grossen Vorbild, Staffel und Kulm
getauft. Später warb man für den Uetliberg mit dessen
«rigiebenbürtigen Panorama». Und gewissermassen als
Hommage an die Königin der Berge taufte man in den
1890er-Jahren eine neue Zürcher Villensiedlung Rigiviertel
– mit Rigiblick, Goldauer-Strasse und sogar einer eigenen
kleinen Bergbahn.
Panoramabild in Zürich-Enge
Wer um 1868 die Aussicht von der Rigi geniessen wollte,
brauchte nur wenige Schritte über die Zürcher Stadtgrenze
hinaus zu tun. In Enge, der damals noch nicht zur Stadt ge-
hörenden Gemeinde, hatte der Panoramamaler Georg
Meyer einen Rundbau errichtet, in dem ein Gemälde mit
der – offenbar sehr überzeugend gemalten – Aussicht von
der Rigi zu sehen war. Er hatte das 5,5 auf 45 Meter grosse
Bild in mehrjähriger Arbeit gemalt
und konnte damit auch den bekann-
ten Geologen Albert Heim begeistern.
Dieser fand, dass dem Zuschauer die
Täuschung bald «eine so vollkomme-
ne werde, dass er nur mit Mühe sich
daran erinnert, dass er nur vor einem
Bilde steht und eigentlich nicht die
Natur vor sich hat». Das Gemälde ist nach Umwegen über
Fischental und Winterthur zu Beginn des 20. Jahrhunderts
verschollen. Es sind aber einige Skizzen erhalten geblieben,
die den Stil und die Arbeitsweise Meyers dokumentieren.
Geldsammlung für erstes Kulm-Gasthaus
Einer der engsten Zürcher Rigi-Freunde war der Karten-
und Panoramamaler Heinrich Keller. 32 Mal besuchte er
Ist die Rigi eigentlich der Hausberg der Stadt Zürich? Tatsache ist,
dass Zürcher nicht nur zu den ersten Besuchern der Rigi gehörten,
sondern die Bekanntheit der Rigi auch gezielt ausbauten.
Text: Adi Kälin Fotos: Verschiedene Archive
Geld aus Zürich für
erstes Kulm-Gasthaus
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