Nr.1 Juni 2012 - page 53

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O
RIGI
NAL
Kenel immer wieder. Die Aussicht sei einmalig, rühmten
jeweils sowohl Gäste und Aktive. Entsprechend hofft Fidel
Kenel natürlich dieses Jahr auf gutes Wetter am 8. Juli. Die
letzten Jahre sei es nicht immer optimal gewesen, teilweise
musste das Fest sogar verschoben werden. Aber ganz so
schlimm wie vor rund 20 Jahren sei’s doch nicht gewesen,
sagt der OK-Präsident und schmunzelt: «Wir hatten da-
mals wie immer am Tag vor dem Fest die letzten baulichen
Arbeiten erledigt. Es war eher garstiges Wetter, und als wir
nach dem Mittagessen auf den Festplatz kamen, lagen fünf
Zentimeter Neuschnee. Am Tag danach war es dann aber
wieder schön, so schnell kann es gehen auf der Rigi!»
Eine logistische Herausforderung
Der Rigi-Schwinget wird vom Schwingverband am Rigi
und der Sennengesellschaft Arth durchgeführt. Bis 1976
war die Arena auf Rigi Kulm, seit 1977 am jetzigen Ort in
der Staffel. 26 OK-Mitglieder und über 200 Helferinnen
und Helfer stehen jeweils anfangs Juli im Einsatz. Der OK-
Präsident sagt auch gleich, welches die grösste Herausfor-
derung ist: «Wir müssen alles mit der Bahn transportieren,
selbst das Sägemehl. Das ist jedes Jahr eine logistische
Knacknuss. Aber mit viel gutem Willen und viel Freude
und Einsatz ist alles möglich!». Und was wünscht sich der
OK-Präsident? «Keine Unfälle und viele zufriedene Gäste,
die sich auf unserem Hausberg erfreuen können!»
Ein einmaliges Bergfest auf 1600 Meter über Meer.
Auch Steinstossen und
Stangenklettern
Die Schwing- und Älplerfeste auf der Rigi sind uralte Volkssitte. Die Gersauer
feierten ihre Älplerfeste bei der Schwändikapelle und auf Rigi-Scheidegg, die
Vitznauer und Weggiser auf Kaltbad und Unterstetten, die Küssnachter auf
der Seebodenalp und die Arther auf Rigi-Klösterli, Rigi-Kulm und Rigi-Staffel.
Und neben dem Schwingen und Ringen wurden jeweils noch andere Älpler-
spiele veranstaltet. So das Steinstossen, in welchem die Schwyzer seit jeher
Meister waren, Hägglen, Stangenklettern und Wettläufe auf eine bestimmte
Anhöhe.
Der Kranz aus Alpenrosen wurde verboten
Dem Sieger im Schwingen wurde jeweils von den Sennenjungfern ein Kranz
aus Alpenrosen geflochten. In sinnvoller Nachahmung dieses alten Brauch-
tums haben die heutigen Organisatoren des Rigi-Schwingfestes während ei-
ner Reihe von Jahren Schwingerkränze mit Alpenblumen durchsetzt abgege-
ben. Diese Auszeichnungen waren bei den Schwingern ungemein beliebt.
Leider hatte aber der Vorstand des Eidgenössischen Schwingerverbandes
sehr wenig Verständnis für diese alte Tradition und verbot dieses «Extrazügli»
kurzerhand.
Rigi-Schwinget 2011, Schlussgang
1...,43,44,45,46,47,48,49,50,51,52 54,55,56,57,58,59,60,61,62,63,...72
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