Nr.2 Oktober 2013 - page 41

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RIGI
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neuer, bequemer Postkutschen, rascher
Dampfschiffe und sogar «Eisenstrassen».
Oben auf dem Gipfel gebe es dann statt­
liche Hotels mit eleganten Zimmern und
feinen Mahlzeiten. Dazwischen aber herr-
sche ein sehr «primitiver Verkehrszu-
stand». Wer vor 1871 auf die Rigi wollte,
hatte nach Albrecht drei Möglichkeiten
für den Aufstieg, die allerdings alle müh-
sam oder aus anderen Gründen abzuleh-
nen waren. Zum einen konnte man zu
Fuss auf die Rigi; laut Albrecht ein drei-
stündiges, «sehr beschwerliches Steigen».
Andere liessen sich auf Reitpferden nach
oben transportieren – «eine Tierquäle-
rei». Die Dritten schliesslich würden «ih-
ren trägen Leib sogar einer Sänfte über-
geben, welche von Männern getragen
wird – eine wahre Sclavenarbeit». Alb-
recht hatte sich als Transportmittel auch
eine Eisenbahn überlegt, fand aber, dass
eine solche wegen der vielen Bauten, die
nötig würden, ziemlich «unpassend»
wäre.
Heute wird Albrechts Bahn meist im glei-
chen Atemzug genannt mit der Idee eines
früheren Goldauer Dorforiginals, die Rigi
und den Pilatus mit einer Bahn auf direk-
ter Linie zu verbinden. Damals aber wurde
Albrechts Projekt ernsthaft diskutiert. Das
Fachblatt «Schweizerische Polytechnische
Zeitschrift» brachte 1859 einen Hinweis
auf Albrechts Arbeit und empfahl deren
Lektüre: «Es geschieht dies nicht etwa aus
dem Grunde, dass wir vollständig mit den
darin entwickelten Ansichten uns einver-
In einer damals populären Zeitschrift «Gartenlaube» war 1859 ein längerer Bericht über die Ballonbahn abgedruckt – inklusive dem sehr anschaulichen Bild.
Rigi Scheidegg
Arche 360°
Rigi Scheidegg
Arche 360°
1...,31,32,33,34,35,36,37,38,39,40 42,43,44,45,46,47,48,49,50,51,...52
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