Nr.2 Oktober 2013 - page 43

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standen erklären könnten, wohl aber, weil
der Verfasser mit Ernst und Umsicht eine
Frage behandelt, an deren Lösung schon
von Manchem mit weniger Gründlichkeit
gearbeitet wurde».
Bei Geldgebern stiess Albrechts Idee auf
deutlich weniger Interesse, weshalb das
Projekt auch nie eine realistische Chance
hatte. Doch das ging Niklaus Riggenbach,
dem Erbauer der Rigibahn, zunächst genau
gleich. Als er erste Pläne für eine Zahnrad-
bahn präsentierte, fanden deutsche Ingeni-
eurskollegen, «der gute Riggenbach sei ein
Narr geworden». Eigentlich hatte dieser
auch ganz andere Pläne: Er wollte sein
Zahnradsystem für den Bau der geplanten
Gotthardbahn einsetzen. 1868, ein Jahr be-
vor er das Gesuch für die Rigibahn einreich-
te, publizierte er die Schrift «Entwurf für die
Überschienung der Alpen mit Zahnradbe-
trieb – ein Beitrag zur Lösung der Alpen-
bahnfrage». Mit verschiedenen Zahnrad-
strecken hätte der Gotthard überwunden
werden sollen – ergänzt lediglich mit einem
fünf Kilometer langen Tunnel oberhalb von
Hospental. Die Bahn wäre deutlich billiger
gewesen als das später gebaute System mit
dem langen Tunnel und den Kehrtunnels.
Dafür hätte die Fahrt von Göschenen nach
Airolo aber auch drei Stunden gedauert.
Die Idee für eine Bahn auf die Rigi hatte
schliesslich John Hitz, ein gebürtiger
Schweizer, der als Generalkonsul in Wa-
shington tätig war. Er hatte dem Bundes-
rat schon im Jahr zuvor einen Bericht über
eine vergleichbare Bergbahn auf den
Mount Washington abgeliefert. Bei einem
Besuch in Riggenbachs Werkstatt meinte
er dann: «Well, Mr. Riggenbach, Sie bauen
eine Eisenbahn auf die Rigi!». Eigentlich
lag das ja nahe, denn die Rigi war schon
vor dem Bau der Bahn Europas berühm-
tester Berg, der jährlich von gegen 40’000
Leuten bestiegen wurde. Dank gut ver-
netzten Partnern gelang es Riggenbach,
die nötigen Finanzen innert kürzester Zeit
zusammenzubringen. Nach ein paar Ver-
zögerungen während des Baus konnte die
Bahn schliesslich am 21. Mai 1871 offiziell
eingeweiht werden. Gleich vier Bundesräte
waren bei der Eröffnung dabei. Die Bahn,
die erste ihrer Art in Europa, war damals
eine Sensation, die auch in den folgenden
Monaten und Jahren die Besucher in Scha-
ren anzog.
Albrecht hatte sich jedes Detail der geplanten
Bahn sehr genau überlegt.
Rigi Kulm - Hotel Familie Käppeli
041 880 18 88
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